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Viele Selbstständige haben eine schlechte Altersversorgung

Viele der ehemaligen Unternehmer sind offenbar überrascht, wie stark sie als Rentner ihren Lebensstandard einschränken müssen. Was sie rückblickend anders gemacht hätten, zeigt eine Umfrage.

(verpd) Wer als Selbstständiger sichergehen will, dass er im Ruhestand seinen Lebensstandard halten kann und nicht auf Sozialhilfe angewiesen ist oder aus finanziellen Gründen weiterarbeiten muss, sollte vorzeitig privat vorsorgen. Dies belegt auch eine aktuelle Umfrage.

Fast die Hälfte der Selbstständigen (45 Prozent) muss im Ruhestand erhebliche finanzielle Abstriche machen und kann den Lebensstandard überhaupt nicht halten. Bei den ehemaligen Angestellten sind es mit 39 Prozent und bei Beamten mit 14 Prozent deutlich weniger.

Das zeigt eine aktuelle, repräsentative Befragung der Yougov Deutschland GmbH von mehr als 1.000 63- bis 70-jährigen Rentnern im Auftrag eines Versicherers.

Jeder Dritte hat eine Rente unter 700 Euro

Von den ehemals Selbstständigen gab ein Drittel (33 Prozent) an, mit einer Netto-Rente von weniger als 700 Euro auskommen zu müssen. Dabei sind 28 Prozent der früheren Unternehmer erst zwischen 66 und 70 Jahren in den Ruhestand gegangen.

Mit ein Grund für die unzureichende Altersabsicherung ist mitunter, dass es vielen Selbstständigen zum größten Teil freigestellt ist, ob sie finanziell für das Alter vorsorgen und – wenn ja – in welcher Form und Höhe sie dies tun.

Zudem sind bei den Selbstständigen nur bestimmte Berufsgruppen rentenversicherungspflichtig, das heißt, sie müssen ähnlich wie Arbeitnehmer in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Dazu gehören nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung (DRV):

  • Bestimmte Handwerker und Hausgewerbetreibende;
  • Lehrer, Hebammen, Erzieher und in der Pflege Beschäftigte;
  • Künstler und Publizisten;
  • Selbstständige mit einem Auftraggeber;
  • Seelotsen sowie Küstenschiffer und -fischer und
  • bestimmte weitere Selbstständige.

Allen anderen ist es freigestellt, ob sie für das Alter vorsorgen.

Deshalb ist eine Altersvorsorge notwendig

Doch auch, wer der Rentenversicherungspflicht unterliegt, hat ohne eine private Altersvorsorge kein auskömmliches Alterseinkommen. Derzeit beträgt die Nettohöhe der gesetzlichen Altersrente eines Eckrentners nur rund 48 Prozent seines bisherigen Nettoeinkommens, also weniger als die Hälfte – Tendenz fallend.

Von dieser Rente sind noch die Beiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung sowie eventuell eine Einkommensteuer zu zahlen. Ein Eckrentner ist ein Rentenbezieher, der bis zum Rentenbeginn 45 Jahre lang Beiträge in die gesetzlich Rentenversicherung (GRV) von einem Gehalt, das der Höhe des Durchschnittseinkommens aller gesetzlich Rentenversicherten entspricht, entrichtet hat.

Aus der Umfrage lässt sich schließen, dass viele Selbstständige während ihres Erwerbslebens nicht ausreichend für das Alter vorgesorgt haben. Im Rückblick würden zwei Drittel der Umfrageteilnehmer (67 Prozent) nach eigenen Angaben mehr vorsorgen, 44 Prozent sogar deutlich mehr. Sie würden dazu unter anderem mehr Lebens- oder Rentenversicherungen abschließen (40 Prozent) oder in Aktien und Fonds investieren (37 Prozent).

Unter anderem gibt es auch Altersvorsorgeformen, wie die Basis-Rente, auch Rüruprente genannt, oder für gesetzlich rentenversicherungspflichtige Selbstständige und Arbeitnehmer sowie für Beamte die Riesterrente, die staatlich gefördert werden. Ein Versicherungsfachmann berät auf Wunsch darüber, inwieweit eine Altersvorsorge notwendig ist, und wenn ja, welche individuell passenden Vorsorgelösungen sinnvoll sind.



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